Stellen Sie sich vor, die Industrie steht vor einem stetigen Strom neuer regulatorischer Anforderungen, von der Maschinenverordnung über den AI Act bis hin zum Cyber Resilience Act. Diese Entwicklungen fordern Hersteller heraus, doch mit den richtigen Normen und einer durchdachten Dokumentationsstrategie kann sich ein stabiler Grundstein für Compliance und Innovation legen. Bei der Tagung DOKU+LAW 2025, die am 8. Oktober 2025 in Hamburg bei uns im Hause stattfand, kamen Fachleute zusammen, um zu erörtern, wie Technische Dokumentation rechtskonform, nutzerfreundlich und zukunftssicher gestaltet werden kann. Die Diskussionen umfassten Compliance-Management, digitale Transformation und globale Standards. Im Folgenden fassen wir die Kerninhalte der Vorträge zusammen, untermauert mit eindrucksvollen Visuals aus der Veranstaltung.
Product Compliance in der Technischen Dokumentation – Matthias Schulz (HiQ text GmbH)
Matthias Schulz eröffnete die Tagung mit einem Blick auf Product Compliance als zentralen Bestandteil der Technischen Dokumentation. Er beleuchtete Fragen wie “Wovor müssen wir warnen?” und betonte die Bedeutung eines strukturierten Managements mit Tools wie Jira. Normen wie EN IEC/IEEE 82079-1 wurden als Leitfaden hervorgehoben, um Haftungsrisiken durch frühzeitige Integration von Informationen zu gefährlichen Stoffen zu minimieren.
Macht die Einhaltung von Normen Anleitungen sicherer? – Karsten Voß (ZINDEL AG) Karsten Voß fragte, ob Normen die Sicherheit von Anleitungen steigern können, und antwortete mit Ja – wenn der Nutzer im Fokus steht. Er verwies auf DIN EN ISO 12100 und empfahl klare Warnhinweise gemäß IEC/IEEE 82079-1, um Risiken wie in den Glyphosat-Fällen zu vermeiden.
Risikobasierter Ansatz für digitale Betriebsanleitungen – Tobias Ziemzek und Anna Lafrenz (Deutsches Institut für Maschinensicherheit und ZINDEL AG)
Tobias Ziemzek präsentierte einen Ansatz für digitale Anleitungen, gestützt auf die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG und Verordnung 2023/1230. Sie betonten die Bewertung nach DIN EN ISO 13849-1 und die Balance zwischen Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit, etwa durch interaktive Formate.
Omnibus IV, Globale Märkte und globale Anforderungen – Inken Green (Globalnorm GmbH)
Inken Green erläuterte Omnibus IV und globale Anforderungen, von den USA bis China. Sie empfahl Normenmanagement-Software und digitale Anleitungen, sofern Sicherheitsinformationen physisch verfügbar bleiben, als Strategie für globale Compliance.
Europäisches Produktrecht im Aufbruch – Jens Heuer-James (Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH)
Jens Heuer-James beschrieb den Wandel durch die EU-Produktsicherheitsverordnung und die Maschinenverordnung 2023/1230, die digitale Anleitungen erlauben, aber Papierform für Verbraucher verlangen. Er betonte robuste Dokumentation als Schutz.
Fazit und Ausblick
DOKU+LAW 2025 machte klar: Der Regulierungssturm ist da, aber mit normenbasiertem Management, digitalen Tools und nutzerzentriertem Fokus können Unternehmen navigieren. Themen wie Cyber-Security, Nachhaltigkeit und globale Märkte fordern Agilität.
Vielen Dank an die Referentinnen und Referenten für die inspirierenden Einblicke!
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